Lanzarote – die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Kanareninsel
Eine einzigartige Vulkanlandschaft, helle und dunkle Strände und die Kunst von César Manrique
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Lanzarote - was für eine einzigartige Insel
Mit ihrer Fläche von 862 Quadratkilometern ist Lanzarote die viertgrößte Kanareninsel und nur 130 km vom afrikanischen Festland entfernt. Die atemberaubende Vulkanlandschaft dieser spröden Insel ist eine der vielen Sehenswürdigkeiten. Einige davon habe ich mir im Juni 2023 angesehen und war (einmal mehr) von Lanzarote begeistert.
Auf Tour mit Cristina
Puerto del Carmen, Playa Blanca und Costa Teguise sind vor allem aufgrund ihrer Strände die beliebtesten Ferienorte der Insel. Es wäre jedoch eine Schande, sich nicht die grandiose Natur von Lanzarote anzusehen. Alle Sehenswürdigkeiten sind aufgrund der Größe der Insel und der gut ausgebauten Straßen relativ leicht zu erreichen. Ich habe die Hotspots von meinen Doimizilen Secrets Lanzarote Resort & Spa im Süden der Insel sowie dem Arrecife Gran Hotel & Spa in der Hauptstadt Arrecife mit dem Leihwagen erkundet. Bei meinen Ausflügen hatte ich zum Teil Cristina Gónzalez an meiner Seite. Die junge Fotografin macht zusammen mit ihrem Partner Cristian eindrucksvolle Aufnahmen von „ihrer“ Insel. Mit Cristina verstand ich mich auf Anhieb super – und außer wunderbaren Fotos habe ich durch sie ich eine ganze Menge über Lanzarote erfahren. Meine Highlights stelle ich Dir im Folgenden von Süden nach Norden vor.
Playa de Papagayo – mein Lieblingsstrand auf Lanzarote
Für mich ist das der schönste Strand der Insel, genauer gesagt sind es insgesamt sieben. Inmitten eines Naturschutzgebietes gelegen, schimmern die durch kleine Berge voneinander getrennten Strände goldgelb.
Die Wassertemperatur war in diesen Junitagen sehr angenehm, ich wollte gar nicht mehr aus dem Meer. La vida es chula – das Leben ist wunderbar! Bis zum Mittag war der Strand wenig besucht – also am besten morgens an die Playa de Papagayo. Tipp: Kraxele unbedingt auf den Hügel, um die Aussicht über alle Buchten zu genießen. Super Fotos sind garantiert! Ganz wichtig: Nimm Proviant, Wasser und ausreichend Sonnenschutz (am besten auch eine Kappe mit). Es gibt so gut wie keine Infrastruktur am Strand, und im Lauf des Tages kann es ziemlich heiß werden. Auf dem Weg zur Playa de Papagayo lohnt sich ein Fotostopp im Örtchen Femés mit seinem „mirador“, einem Aussichtspunkt mit Blick über Berge und Meer.
Chillen in Puerto Calero
Der Badeort Playa Blanca im Süden (von hier geht die Fähre nach Corralejo auf Fuerteventura) ist mir mittlerweile sehr touristisch. Charmanter ist der relativ neue kleine Yachthafen Puerto Calero mit seiner eleganten Modemeile und netten Cafés und Restaurants direkt am Wasser.
Timanfaya Nationalpark
Die Fahrt durch die spektakuläre Mondlandschaft ist ein Muss. Wenn Du in die Feuerberge („montañas del fuego“) möchtest, musst Du am Islote de Hilario in einen Bus umsteigen (leider…), um von dort die Tour durch die Vulkanlandschaft bis zum Restaurant El Diabolo fortzusetzen. Nur wenige Meter unter diesem Restaurant, das als außergewöhnlichstes in ganz Spanien gilt, befindet sich ein 400 Grad C heißes Lavabecken. Auf dem Naturgrill über dem Loch werden Fleisch, Fisch und Kartoffeln ohne Strom und Gas geröstet, was für ein Spektakel!
Du kannst den Timanfaya Nationalpark auch auf dem Rücken eines Kamels erkunden. Auch wenn die Wüstentiere als sehr strapazierfähig gelten - mein Ding ist es nicht, wenn sie oft schwergewichtige Touristen über die Berge transportieren.
Die Legende vom Teufelchen „el diabolo“
Die außergewöhnliche Vulkanlandschaft ist das Ergebnis von sechs Jahre währenden Vulkanausbrüchen von 1730 bis 1736. Ein 1996 von César Manrique entworfenes Teufelchen als Maskottchen des Parks (Instagram!) symbolisiert die Hölle der Vergangenheit, die sich zum landschaftlichen Wunder gewandelt hat. „Hierzu gibt es die Legende von einem Liebespaar im 18. Jahrhundert,“ erzählt Cristina. „Die beiden wollten mit einem prunkvollen Fest heiraten. Als die Zeremonie in vollem Gang war, fing die Erde an zu beben. Der Vulkan explodierte förmlich. Ein Steinbrocken begrub die Braut unter sich. Der Bräutigam schnappte sich einen Fünfzack, um seine Braut zu befreien. Er konnte sie nur noch tot bergen. In seiner Verzweiflung reckte er den Fünfzack über seinen Kopf und schrie. „Der arme Teufel“ tuschelten die überlebenden Dorfbewohner. So entstand das Teufelchen als Symbol der Insel.“
Yaiza – was für ein hübsches Dorf
Auf Lanzarote gibt es einige sehr gepflegte weiße Dörfer. Yaiza ganz in der Nähe des Timanfaya Nationalparks hat es mir ganz besonders angetan. Prächtige Flammenbäume und Buganvillen bilden einen wunderbaren Kontrast zum Weiß der Häuschen. In der im 19. Jahrhundert erbauten Casa de la Cultura kannst Du diverse Ausstellungen und einen köstlichen Smoothie oder „café solo“ im angenehm frischen Patio genießen.
Charmantes Teguise
Die ehemalige Hauptstadt von Lanzarote liegt fast im Zentrum der Insel und ist mit ihrem historischen Ortskern ein weiteres Muss für einen Besuch. Der vielgepriesene sonntägliche Markt war mir jedoch zu rummelig und touristisch. Interessanter ist ein Bummel durch die Gassen mit ihren zahlreichen hübschen Boutiquen und Cafés. In einem der lokalen Geschäfte habe ich ein Armband aus Lavasteinchen sowie einen Ring mit dem kleinen Feuerteufel, dem Symbol Lanzarotes, ergattert – hübsche Andenken!
Tipp: Gönn Dir eine Erfrischung in La Galeria, einer hübschen Tapasbar mit Terrasse (unweit der unübersehbaren Pfarrkirche) und dem vielsagenden Beinamen „Soul Kitchen“. Dienstags bis samstags hat die Bar von 12 bis 17 h geöffnet, sonntags von 10 bis 24 h.
Auf dem Weg von Arrecife nach Teguise stößt Du unweigerlich auf bizarre Gesteinsformation am Straßenrand der LZ-404, die nicht zu übersehen sind. Ein kurzer Fotostopp lohnt sich, die „Stratified City“ genannten Felsen wirken fast schon wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films. Durch Erosion ändern sie regelmäßig ihr Erscheinungsbild.
Überraschung in Arrieta
Auf der Fahrt Richtung Norden lohnt sich ein Fotostopp im Fischerdorf Arrieta, ganz in der Nähe von schönen Stränden. Hier genießt Du typisch kanarisches Leben abseits der Touristenorte. Höhepunkt ist die asiatisch angehauchte „Casa Azul“, die sich mit ihrer blauen Fassade (super Instagram-Motiv!) wunderbar von den weißen Häuschen abhebt. „Die Casa wurde 1920 von einem Inselbewohner für seine lungenkranke Tochter gebaut, damit diese sich am Meer erholen konnte,“ erzählt Cristina. „1995 wurde sie zum Centro de Arte y Cultura Africana, hatte jedoch nur zwei Jahre Bestand.“ Heute gehört das Haus einer reichen Familie, steht allerdings leer. Sowohl Haus als auch der kleine Garten sind jedoch in tadellosem Zustand.
Jardin de Cactus und Jameos del Agua – zwei Meisterwerke von César Manrique
Von Arrieta und dem Nachbardorf Punta Mujeres ist es nicht weit zur imposanten Höhle Jameos del Agua. Unterwegs lohnt sich ein Stopp am Jardin de Cactus, einer eindrucksvollen Sammlung von ca. 450 verschiedenen Kakteenarten. Dies ist das letzte Werk des weltberühmten einheimischen Künstlers César Manrique, auf den ich noch zu sprechen komme. Der Kakteengarten fügt sich wunderbar in die bizarre Landschaft Lanzarotes ein.
Jameos del Agua ist eine aus geologischen Formationen entstandene, einzigartige Höhle mit einer Lagune. Hier leben zahlreiche endemische, blinde kleine Krebse, die mit bloßem Auge gut zu erkennen sind. Besagter César Manrique hat diesen Ort zu seinen Lebzeiten zu einer touristischen Attraktion mit einem natürlichen Konzertsaal ausgebaut – trotz des Andrangs absolut sehenswert und auf keinen Fall zu verpassen!
Cueva de los Verdes
Diese Grotte – Teil eines Vulkantunnels, dessen Gang sich bis in die Meeresmündung erstreckt, habe ich vor vielen Jahren besucht. Diesmal fehlt mir leider die Zeit hierfür, aber es gibt sicherlich ein nächstes Mal!
Atemberaubende Aussicht am Mirador del Río
Dieser Aussichtspunkt auf dem 474 Meter hohen Risco de Famara ist für mich der Höhepunkt von Lanzarote. Der Ausblick auf die immer beliebter werdende Nachbarinsel La Graciosa, die von Orzola auf Lanzarote aus mit einer kleinen Fähre erreichbar ist, stockt Dir den Atem. Der von César Manrique errichtete, in ein Felsrelief eingefügte Aussichtspunkt mit Restaurant ist fast immer gut besucht – kein Wunder. Wenn Du es ruhiger haben möchtest, bieg einfach ein paar Meter davor links auf einen Weg ab. Hier kannst Du das atemberaubende Panorama in aller Ruhe genießen und dabei schon fast meditative Augenblicke erleben. „Einmal im Jahr verbringen Cristian und ich ein paar entspannte Tage auf La Graciosa, die jetzt offiziell als achte Insel der Kanaren gilt,“ so Cristina. „Asphaltierte Straßen gibt es dort nicht – aber gerade das macht den Charme von La Graciosa aus.“ Da muss ich unbedingt auch mal hin!
Vom Örtchen Orzola im Norden von Lanzarote bieten zwei Fährgesellschaften regelmäßige Überfahrten nach La Graciosa. Falls Dich das interessiert, empfehle ich die Buchung online über Direct Ferries.
Haria und Famara
Vom Mirador del Río fahren wir weiter Richtung Famara. Ich habe schon sehr viel über die beeindruckenden Strände und Gebirgslandschaft gehört und kann es kaum erwarten. Zu unserer großen Enttäuschung hat der spektakuläre Aussichtspunkt Mirador del Balcón an diesem Tag aufgrund eines Feiertags geschlossen. Als „Content Creator“ hätte ich hier nur zu gerne ein Foto gemacht. Egal, wir fahren ein paar Kilometer weiter zum Mirador de Haria - nicht ganz so fotogen, aber immer noch super für ein paar Aufnahmen. Haria ist auch bekannt als Dorf der tausend Palmen. „ Haria hat die Form einer Hexe, schau mal“ erzählt Cristina. Mit etwas Fantasie erkenne ich die „brujita“, die nachts mit den Lichtern von Haria noch besser zu sehen sein soll.
Nach einer kurzen Fahrzeit durch die spektakuläre Landschaft erreichen wir den Küstenort Famara. Es ist Zeit für ein Mittagessen. Die Restaurants direkt am Meer sind an diesem Samstag proppenvoll, aber wir finden ein Plätzchen sozusagen in zweiter Strandreihe. Für 23 EUR (allerdings ohne Wein) genießen wir hier einfache, aber gute Spezialitäten wie die berühmten „papas arrugadas“ (Schrumpfkartoffeln mit zwei pikanten Saucen), einen köstlichen Salat und eine spanische Tortilla (Kartoffel-Omelette). Ich bin begeistert, wie freundlich das hin und her wieselnde Personal trotz des großen Betriebes ist – chapeau!
Nach der Stärkung geht es zum sogenannten Popcorn-Strand. Die kleinen versteinerten Algen sehen aus wie Popcorn. Von hier geht der Blick über die 6 Kilometer lange Bucht hin zum bizarren Famaramassiv. Dort befindet sich auch der 671 Meter hohe Peñas del Chace, der militärisches Sperrgebiet ist. Famara ist nicht nur ein Paradies für Sonnenanbeter, sondern auch für Surfer. Das Ambiente im Örtchen ist entsprechend lässig-locker. Hier könnte ich gut und gerne ein paar Tage einfach nur abhängen.
Viel Wein in La Geria
Den Abschluss unserer spektakulären Tour bildet das Weinanbaugebiet um das Örtchen La Geria. Wein auf einer kargen Insel wie Lanzarote?
Auf der Insel haben findige Bauern ein auf der ganzen Welt einmaliges System entwickelt. Mehrere Meter tiefe Löcher werden in den vulkanischen Schotter gegraben, in deren Mitte die Rebstöcke gepflanzt werden. Die Ränder werden durch einen Halbmond aus Steinen vor Wind geschützt. Der Blick auf das Weinanbaugebiet in dieser kargen Region ist ziemlich spektakulär. Kein Wunder, dass Lanzarote von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Ach ja, der Wein aus Lanzarote (Malvasia) schmeckt übrigens vorzüglich – ganz gleich ob weiß oder rot. In einer der vielen Bodegas kannst Du die edlen Tropfen mit Tapas kosten und Dir ein schönes Souvenir mit nach Hause nehmen.
Arrecife - Hauptstadt von Lanzarote
(Fast) alles Wissenswerte zur beschaulichen Inselhauptstadt von Lanzarote findest Du in meinem Artikel über das Arrecife Gran Hotel & Spa.
César Manrique
Diesem begnadeten, 1996 bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Künstler, verdankt Lanzarote sehr viel. Manrique hatte bereits in den 70ern eine Vision von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Er verstand es wie kein anderer, Kunst und Natur miteinander zu verbinden. Die vielen Monumente auf Lanzarote wie z. B. die Grotte Jameos del Agua sind wunderbare Beispiele. Sein Haus in einer Reihe von vulkanischen Blasen wurde zu einer Sehenswürdigkeit auf Lanzarote und bietet die beste Möglichkeit, mehr über den in Arrecife geborenen Ausnahmekünstler zu erfahren.
In meinem Wohnzimmer hängt ein abstraktes Kunstwerk des großen Meisters, mit einer persönlichen Widmung („Para Carlos con todo mi afecto“ – für Karl-Heinz mit all meiner Zuneigung“). Es wurde mir in den späten 80ern von einem Hotelier geschenkt, als ich als Hoteleinkäufer u. a. auf Lanzarote tätig war. Was für ein wunderbares Andenken!
Wie sind die Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote erreichbar?
Lanzarote verfügt über einen modernen Flughafen, der nur ca. 8 Kilometer von der Hauptstadt Arrecife liegt. Die gängigen Chartergesellschaften bringen Dich von den meisten deutschen Flughäfen in gut vier Stunden auf die Insel.
Auf Lanzarote ist ein Leihwagen am besten und viel günstiger ist als so mancher denkt. Ich habe für meinen für eine Woche 150 EUR inklusive Vollkasko bezahlt – dabei war das nicht einmal das preiswerteste Angebot. Die Straßen zu den meisten Sehenswürdigkeiten sind gut ausgebaut und recht einfach zu fahren.
Alternativ gibt es gute Busverbindungen auf Lanzarote, Preise und Fahrzeiten findest Du auf der Seite von Arrecife Bus. Natürlich kannst Du ansonsten auch organisierte Ausflüge über Dein Hotel oder Get your Guide buchen.
Klima und Wetter auf Lanzarote
Lanzarote ist ein Ganzjahresziel. Die Temperatur-Schwankungen zwischen Sommer und Winter sind relativ gering. Im Sommer erwartet Dich Badewetter bei bis zu 29 Grad Celsius. Im Januar ist es oft auch über 20 Grad C warm, und meist scheint die Sonne. Der Winter ist ideal für Wanderer und Radfahrer, während im Sommer die meisten Touristen zum (Sonnen)Baden nach Lanzarote kommen.
Unterkünfte auf Lanzarote
Während meines einwöchigen Aufenthaltes im Juni 2023 habe ich in diesen beiden Hotels gewohnt:
Secrets Lanzarote Resort & Spa, ein schickes Fünf-Sterne-Hotel nur für Erwachsene in Puerto Calero
Arrecife Gran Hotel & Spa, ein luxuriöses Strandhotel mitten in der Hauptstadt Arrecife
*Meine Blog-Leser*Innen bekommen bei Buchung einen Preisnachlass!*
Natürlich gibt es auch preiswertere Unterkünfte, schau am besten mal hier.
Mein Lanzarote-Fazit
Die Vulkanlandschaft dieser Kanareninsel ist einzigartig. Daneben besitzt Lanzarote wunderbare Sandstrände mit vielen Wassersportmöglichkeiten. Die Insel ist auch ein Paradies für Radfahrer und Wanderer. Die vielen malerischen weißen Dörfer haben mich ebenfalls beeindruckt. Kurzum - es lohnt sich, Lanzarote nicht nur zum Baden zu erkunden!
Du interessierst Dich auch für andere Kanarische Inseln? Dann schau mal auf meine Artikel über Gran Canaria und Fuerteventura. Viel Spaß!
