Engelberg / Schweiz - meine Tipps für einen Sommerurlaub
Der charmante Ort Engelberg-Titlis in den Schweizer Alpen lässt sich wunderbar mit einer Städtereise nach Zürich verbinden. Urbanes Feeling und die imposante Berge. Meine Tipps für Engelberg verrate ich euch in diesem Beitrag.
*Promotion*
Auf nach Engelberg
Ich schwelge in Erinnerungen an den zweiten Teil meiner Schweiz-Reise im Spätsommer 2019, an die feine Schweizer Küche und die kristallklare Luft in Engelberg-Titlis. Hier nun Teil 2 meines Reiseberichts.
Auf die urbanen Erlebnisse in Zürich folgen nun also die Abenteuer in den Schweizer Bergen, genauer gesagt in Engelberg-Titlis in der Zentralschweiz. Mit der superbequemen SBB geht es zunächst von Zürich nach Luzern, wo ich meinen kurzen Aufenthalt für einen kleinen Spaziergang nutze. Was für eine charmante Stadt am Ufer des malerischen Vierwaldstättersees! Hier muss ich unbedingt noch mal hin. Aber jetzt geht es erst einmal weiter nach Engelberg, die Spannung steigt.

Kalorienbombe auf der Fürenalp
Vom Bahnhof Engelberg geht es direkt zur Bergbahn, die mich auf die Fürenalp bringt. Strahlend blauer Himmel und die prächtige Kulisse der majestätischen 3000er, ein erstes WOW-Erlebnis. Vor meiner Wanderung stärke ich mich auf der Terrasse des Fürenalp-Restaurants. “Probier unbedingt die Älplermagronen”, empfiehlt Nadia von Engelberg Tourismus. Brav folge ich ihrem Rat und kann von der Kalorienbombe gar nicht genug bekommen. Als Augenschmaus gibt es wunderbares Bergpanorama dazu, herrlich! “Wenn ich Stress bei der Arbeit habe, schaue ich einfach auf die Berge. Dann ist wieder alles gut,” sagt Josefa, die nette Wirtin der Fürenalp. Zum Abschied besteht sie darauf, dass ich den hausgemachten Himbeerlikör koste. Wird gemacht, Josefa, danach lässt es sich bestimmt leichter wandern.

Wo geht es lang?
Auf geht`s. Mein Koffer wird direkt in mein Nachtquartier gebracht, sodass ich meine Wanderung nur mit einem leichten Rucksack antrete. Nach einer halben Stunde bemerke ich, dass ich die Wegbeschreibung auf der Alm liegengelassen habe – und Handy-Empfang gibt es so gut wie keinen. Na ja, Nadia hat mir den Weg zur Berghütte, in der ich übernachten werden, gut erklärt. Wird schon alles gut gehen.

Erst einmal die Berge genießen. Ich muss an die gute Josefa denken – hier kannst Du wirklich abschalten und einfach nur eins mit der Natur sein. Und die vielen Kühe, die hier friedlich grasen und sich offensichtlich den ganzen Tag ihre vier Mägen voll schlagen, beobachten. Ein Rindvieh versperrt mir den Weg. Trotz aller Bemühungen und gutem Zureden meinerseits will es einfach nicht Platz machen. Ok, schließlich dringe ich ja auch in sein Revier ein. Also mache ich einen kleinen Umweg und achte dabei darauf, ja nicht in einen der vielen Kuhfladen zu treten.

Umwege in den Schweizer Bergen
Hier und da kommen mir ein paar Wanderer entgegen, oft bin ich allerdings auch ganz allein. Dumm nur, dass ich einen Weg verpasse, an dem ich eigentlich hätte abbiegen müssen. So kraxele ich über eine halbe Stunde durch die Berge, die mich in ihrer Schroffheit manchmal an die Dolomiten erinnern. Ich werde stutzig. Man hatte mir doch gesagt, dass ich zur Stäfelihütte hinabsteigen muss, ich mache aber seit einer halben Stunde genau das Gegenteil. Also zurück auf den richtigen Weg, der in ein Tal führt – von Zivilisation ist allerdings weit und breit nichts zu sehen.

Und täglich grüßt das Murmeltier
Ein markerschütterndes Pfeifen reißt mich aus meinen Gedanken – was war das denn? Und schon entdecke ich ein aufrecht stehendes Murmeltier auf einem Felsen! Noch bevor ich meine Kamera zücken kann, ist das possierliche Kerlchen schon wieder verschwunden – schade! Da sind die Rindviecher schon einfacher zu fotografieren ;-). Ein tosender Wasserfall entschädigt ein bisschen für das entgangene Motiv.

Auf zur Stäfelialp
Ich wandere und wandere, die Füße werden langsam müde (und nicht nur die). Bin ich immer noch richtig? Da kreuzen zwei Mountainbiker meinen Weg, die sich glücklicherweise auskennen. “Stäfelialp – ja, die ist da unten,” sagt einer und weist mit der Hand ins Tal. Ah, ich kann einen kleinen Fleck erkennen, der tatsächlich eine Hütte sein könnte. Also weiter! Und dann erreiche ich tatsächlich mein Ziel, die Stäfelialp mit ihren fünf Gästezimmern auf 1.393 Metern Höhe. Auf der kleinen Terrasse genießt eine Gruppe ein Gläschen Wein bei herrlichem Sonnenschein, vor dem Panaroma des mächtigen Großen Spannort mit seinen fast 3.200 Metern. Und dazu gibt es das unvermeidliche Kuhglockengeläut. Schweizer Idylle vom Allerfeinsten!

Digital Detox - und nicht nur das...
Mein Zimmer ist ganz aus Holz und besteht nur aus einem Bett und Ablagemöglichkeiten. Es gibt Waschgelegenheiten (nur kaltes Wasser, aber das härtet ja ab) und Gemeinschafts-WCs, alles ohne Strom. Ist doch mal was anderes als ein Top-Hotel in der Stadt. Der Luxus hier ist die Aussicht – und das Abschalten vom Alltag. Das meist deftige Abendessen sucht man sich von einer Karte aus, dazu gibt es sogar eine relativ gute Weinauswahl. Die untergehende Sonne taucht den Spannort mit seinen mächtigen Zacken in ein goldenes, fast schon magisches Licht – und dann ist es fast stockdunkel. Engelberg ist weit weg.

Mein Freund der Mond
So viele Sterne am Himmel habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. In meinem Zimmer helfen die mir leider nicht. Dumm, dass ich eine Taschenlampe vergessen habe. Die würde mir jetzt gute Dienste erweisen. Egal, ich gehe früh uns Bett und frage mich, warum ich mein Laptop mitgeschleppt habe – immer in Sorge, dass ich auf einem Kuhfladen ausrutsche und das kostbare Ding beschädige. Nun ja, ist alles gut gegangen. Nachts kommt es, wie es kommen muss – ich muss einem dringenden Bedürfnis nachgehen und taste mich in völliger Dunkelheit durch den kleinen Flur zum WC. Die Erleichterung ist groß, als ich die richtige Tür getroffen haben. Und Gottseidank hilft mir der Mond bei der Erledigung meines kleinen Geschäftes. Ich taste mich zurück in mein Zimmerchen und schlafe selig ein.

Fernab der Zivilisation
Um 8 Uhr ist das kleine Restaurant auf der Stäfelialp leer. “Die sind alle schon los zum Wandern,” sagt Edith, die Hüttenwirtin. Bin mal wieder spät dran aber egal. Jetzt genieße ich erst mal das leckere Frühstück mit Brot, Käse und Marmelade, dazu Kaffee, der auf einem Feuer gekocht wird. Und lasse mir erklären, wie ich gleich zurück ins Tal nach Engelberg komme.
Die Stäfelialp ist von Mai bis Oktober geöffnet. “Im Winter müssen wir schließen, da droht Lawinengefahr,” erzählt Richard “Richi” Arnold, der die Berghütte seit 23 Jahren führt. Im Winter arbeitet er als Pistenpatrouilleur – schließlich ist Engelberg ja auch ein ausgezeichnetes Skigebiet. Für das Licht im Restaurant wird Solarenergie verwendet. “Mein Bruder betreibt hier Landwirtschaft und versorgt uns mit Salat und Gemüse ganz nach unseren Wünschen,” sagt Richard. Ist schon ein besonderes Leben hier oben, fast fernab jeglicher Zivilisation. Immerhin ist die Hütte durch eine Schotterpiste mit Engelberg verbunden. Nun muss ich aber los – war schön, aber ehrlich gesagt reicht auch eine Nacht ohne Dusche. Dennoch – ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

“Einfach nur den Weg entlang und beim “Alpenrösli” links über die kleine Brücke durch den Wald”, ruft mir Edith noch hinterher. Wieder unglaubliche Panoramen. Ab und zu bleibe ich stehen, um einfach tief durchzuatmen und die Natur zu genießen. Das hat schon etwas Meditatives. Hin und wieder kommen mir Wanderer entgegen, grüßen freundlich. Die Menschen wirken hier herrlich entspannt. Und ich scheine als einziger in Sneakers unterwegs zu sein. Als Flachländler muss ich wohl doch einiges lernen. Beim nächsten Mal bringe auch ich Wanderstiefel mit.

Auf zu neuen Höhen
Dann habe ich mein Ziel erreicht, die Talstation der Fürenalpbahn. Hier bekomme ich tatsächlich den Umschlag mit meinen Reise-Infos zurück, den ich gestern liegengelassen habe.
So weiß ich wenigstens, wo ich jetzt hin muss ;-)! Mit dem (kostenfreien) Bus geht es zur Brunni-Bergbahnstation. Mit einer modernen Gondel fahre ich zur ersten Station, von dort geht es mit dem Sessellift in ungeahnte Höhen.

Der Tag ist zum Niederknien. Ringsherum ein Bergpanorama, das seinesgleichen sucht – unbeschreibliche Glücksgefühle. Man kann es nicht oft genug sagen – Natur tut uns Menschen einfach gut. Vielleicht sind die Schweizer auch deshalb so entspannt? Zumindest kommt es mir so vor.

Wohltat für müde Füße
Die Brunnihütte befindet sich auf 1.860 Meter Höhe. Wo fängt man nur an? Am besten am kleinen Härzlisee mit seinem “Kitzelpfad”. Schuhe aus und ab auf eine 220 Meter lange Strecke rund um den See, auf der die Füße verwöhnt, aber auch etwas gequält werden. Durchhalten, den es tut auf jeden Fall gut! Im “Kitzeltopf” gibt es anschließend eine angenehme Massage in warmem Wasser. Wieder fit für alles, was da noch kommen mag!


Wandern, essen, genießen...
Dann warten herrliche Wanderwege – je nach Gusto ist man zwischen einer oder acht Stunden unterwegs, ich habe mich dann für die kleine Variante entschieden. Schließlich habe ich, der verwöhnte Städter, sämtliche Strecken in Sneakers absolviert, das sei zu meiner Entschuldigung gesagt. Und bin bereits seit 9 Uhr unterwegs. Ständig schwirren Gleitschirmflieger über mich hinweg. Irgendwann möchte ich das auch mal probieren, aber nicht mehr heute. An Aktivitäten mangelt es wirklich nicht in Engelberg. Jetzt erst einmal ein leichtes Mittagessen auf der Terrasse der Brunnihütte mit unglaublichen Ausblicken. Eigentlich will ich hier gar nicht mehr weg!

Und hier noch ein kleines (wackeliges) Video von meiner Fahrt mit dem Sessellift:
Aber dann lockt doch die Aussicht auf eine Dusche im Hotel. Ich schaue mir noch schnell die Sommerrodelbahn an, dann geht es hoch über grasende Kühe und bei Kuhglockengeläut per Seilbahn und anschließend mit der Gondel zurück zur Talstation. Ich stelle mir vor, wie großartig das Skigebiet hier sein muss. Einige der besten Skiläufer der Welt stammen ja aus Engelberg.

Schnaps und Dusche
Von der Talstation am Brunni marschiere ich dann noch gut 15 Minuten zur Ortsmitte des Klosterdorfs Engelberg, genauer gesagt zum Hotel Alpenclub. Hotelchefin Andrea Kapp erwartet mich bereits, reicht mir ein Schnäpschen und bringt mich auf mein Zimmer. Ich sehe direkt eine Espresso-Maschine … und die Dusche! Es ist doch wunderbar, wie vermeintliche Kleinigkeiten unser Herz erfreuen können.

Sprungschanze, Kloster und Käse
Von meinem Fenster blicke ich direkt auf die Sprungschanze, die im Winter Schauplatz einer Weltcup-Veranstaltung ist. Körperreinigung, Koffeinschub, 10 Minuten Pause auf dem Bett und ab ins (überschaubare) Zentrum von Engelberg. Nette Fußgängerzone mit Cafés und Restaurants, schicke Villen auf grünen Hügeln und dahinter die mächtigen 3000er. Architektonisches Highlight in Engelberg ist das Kloster mit seiner protzig-prächtigen Kapelle, einem gepflegten Garten und einer Schaukäserei, in der man die Herstellung des Schweizer Goldes im Schnelldurchgang nachvollziehen kann.

Gaumenfreuden im Alpenclub
Was für ein Tag! Das Dinner im Alpenclub-Restaurant direkt neben dem Hotel ist ein standesgemäßer Abschluss. Elegant-urige Atmosphäre, ein sehr aufmerksamer Service und leckeres Essen mit guter Weinauswahl. Und schon ruft das Bett…!
Am nächsten Morgen wartet ein wunderbares Frühstück im urigen Restaurant. Die umtriebige Frau Kapp liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Überhaupt fühle ich mich in diesem kleinen, sehr gemütlichen Hotel sehr wohl. “Der Winter ist schon sehr gut gebucht,” erzählt Frau Kapp. Klar, zählt Engelberg doch zu den besten Skigebieten in der ganzen Schweiz. Aber dieser kleine Ort ist auch im Sommer nicht zu unterschätzen – Wanderer und auch Radfahrer aller Level kommen hier voll auf ihre Kosten.

Espresso zum Abschied
Ich bummele noch einmal durch den Ort, genieße einen Flammkuchen und Espresso im schicken Tea-Room (die vielen süßen Köstlichkeiten strafe ich mit Verachtung…) und dann ist es auch schon Zeit für die Abreise. Der einsetzende Regen macht mir den Abschied leichter. Im Zug lasse ich die wunderbare Landschaft an mir vorbeirauschen und schwelge in Erinnerungen über einen erlebnisreichen Kurzaufenthalt in Engelberg.

Mein Fazit zu Engelberg
- * Charmantes Klosterdorf, das gut von Zürich oder Luzern per Bahn erreichbar ist
- * Imposante Bergwelt mit einigen 3000ern
- * Ideal für Wanderer und Radfahrer aller Level
- * Zahlreiche Aktivitäten, u. a. Gleitschirmfliegen, rodeln im Sommer, klettern, rudern, Kajak
- * Viele Events, auch für Familien
- * Unterkünfte aller Kategorien, von der einfachen Berghütte bis zum 5-Sterne-Hotel


Anreise nach engelberg
Aus Deutschland kann man natürlich ganz bequem mit der Bahn in die Schweiz reisen - oder mit einem der vielen Direktflüge der renommierten Airline SWISS, die ich persönlich auch sehr mag. In der Schweiz reist es sich wunderbar mit einem Swiss Travel Pass der 1. Klasse, den man vom Swiss Travel System (STS) bekommt. Damit genießt Du während acht Tagen freie Fahrt mit Bahn, Postbus und Schiff in der ganzen Schweiz. Öffentliche Verkehrsmittel in 90 Städten sind ebenfalls inbegriffen. Zudem hast Du freien Eintritt in über 500 Schweizer Museen. Wenn das kein Schnäppchen ist...!
Nationale und internationale Verbindungen (ab Zürich Flughafen Verbindungen im Halbstundentakt mit ca. 1h Fahrzeit) bis Luzern.
Danach mit der Zentralbahn in 43 Minuten durch abwechslungsreiche Landschaft und Schluchten hinauf nach Engelberg.

Schlafen in engelberg
Dorfstrasse 5 CH-6390 Engelberg
Telefon +41 41 637 12 43
welcome@alpenclub.ch
BERGGASTHAUS STÄFELI
CH-6390 Engelberg
(Postadresse: Hinterstocklistr. 5)
Tel. Sommer: +41 41 637 45 11
Tel. Winter: +41 41 637 16 02
arnoldstaefeli@tep.ch
Weitere Tipps zu Unterkünften findet ihr auf der Seite von Engelberg Tourismus.
Schlemmen in engelberg
Dorfstrasse 5 CH-6390 Engelberg
Telefon +41 41 637 12 43
welcome@alpenclub.ch

Dorfstrasse 29 CH-6390 Engelberg
Tel. +41 416373656
CH-6390 Engelberg
Weitere Infos findet Ihr auf der gut gemachten Seite von Engelberg-Titlis, auch mit Webcams.
Noch mehr Schweiz gefällig?

Und hier noch ein Tipp von einer Einheimischen:
Nadia Sommer lebt seit Jahren in Engelberg und ist ein echter Outdoor-Freak.
Mein ultimativer Tipp ist der Alpkäse-Trail.
Diesen Weg kann man zu Fuß, sportlich mit dem (E-)Bike oder auch nur einen Teil davon als Kurzausflug genießen. Auch mit der ganzen Familie - da gibt es die tolle "Buirebähnli", welche sowohl als Abkürzung wie auch als Abenteuer eingebaut werden kann - wird es zum ultimativen
Ausflug in die Natur. Es können auch nur Teile davon entdeckt werden, sei es ein Besuch auf einer Alpkäserei oder einer Tour zu einer Alp für ein feines Älplerznüni. Natur pur!
