Fuerteventura - meine Tipps für eine Inseltour

Fuerteventura ist bekannt für endlose Strände. In diesem Artikel erfährst du mehr über malerische Dörfer und bizarre Vulkane auf der Kanareninsel.

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Corralejo - mein Lieblingsstrand auf Fuerteventura
Vamos a la Playa - im Naturpark von Corralejo
 

Sommer im Herbst – Fuerteventura macht`s möglich

Es ist Ende Oktober. Der Wettergott meint es mal wieder sehr gut mit Fuerteventura, der zweitgrößten Insel der Kanaren. Strahlend blauer Himmel und schon am Morgen Temperaturen von über 20 Grad C. Zugegeben – es fällt schwer, sich an einem solchen Tag von den herrlichen Stränden im Naturpark Dunas in Corralejo zu lösen. Aber meine Freundin Ingrid hat mir eine wunderbare Tour versprochen. „Du wirst Ecken dieser Insel sehen, die selbst ich noch nicht kenne. Und Andreas ist der beste Reiseführer, den ich mir vorstellen kann.“ Klingt vielversprechend. Schließlich hat "Fuerte" ja auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Punkt 10 Uhr steht Andreas Caliman in der Hotel-Lobby. Ein deutscher Aussteiger Anfang 50 mit der Energie eines 25 Jährigen, sonnengegerbt und mit blondem Zopf. Ist vor 23 Jahren als Tennislehrer auf die Insel gekommen und gleich hier geblieben. „Jeden Morgen bin ich im oder auf dem Meer, dann ist es am schönsten.“ Dieser coole Typ ist mir auf Anhieb sympathisch. Er kann alles und weiß, wie sich noch herausstellen wird, einfach alles über Fuerteventura.

Strand von Corralejo mit Blick auf die Insel Lobos
Auch wenn man vom Strand nicht genug bekommt - auf zur Inselrundfahrt! - KHL
 

Uralte Vulkane und ein cooler Typ

Auf geht`s mit Ingrid und Andreas in seinem neuen, knallgelben Bully. „Fuerte ist die älteste Kanareninsel und bereits vor 20 Millionen Jahren förmlich aus dem Meer aufgestiegen.“ Wow! Geologisch gesehen ist unsere durchschnittliche Lebensdauer doch eigentlich nur ein Wimpernschlag. Bin schon sehr gespannt auf all die rotbraunen, uralten Vulkane! Von Corralejo geht es in Richtung Westen. „Hier kannst Du tagelang wandern, ohne einem Menschen zu begegnen“, erklärt Andreas. Beneidenswert, dieser Mann – ständig in der Natur und sportlich aktiv, das hält jung. Und er hat die besten Tipps für Fuerteventura. 

Fuerteventura - ein Paradies für Surfer
Surf-Freak Andreas ist ein wahres Multitalent! - ©Andreas Caliman
 

Heilige Berge und ein verbannter Dichter

Wir fahren am 698 m hohen La Muda vorbei und kommen zum Tindaya, nur 400 m hoch, aber von den Ureinwohnern als heiliger Berg verehrt. Hier wurden Felszeichnungen und Scherben von Gefäßen gefunden. Fuerteventura ist eine recht kahle Insel mit wunderbaren Farben. Du wirst nicht abgelenkt und konzentrierst Dich auf das Wesentliche – eine grandiose, seit Millionen von Jahren existierende Natur. Vor der Eroberung durch die Spanier im Jahre 1402 lebten hier die „majos“, die Ureinwohner der Insel. Man vermutet, dass sie von den Berbern abstammen. Auf der sehr gut ausgebauten Straße kommen wir an dem Ort vorbei, an den der berühmte spanische Dichter Unamuno 1924 verbannt wurde. Die vermeintliche Strafe entpuppte sich beinahe schon als Segen. Die bizarre Vulkanlandschaft inspirierte Unamuno („Eine Oase, wo mein Geist von den Wassern des Lebens trank“) zu noch mehr Kreativität, bevor er später unter dem Franco-Regime spurlos verschwand.

Vulkane weit und breit
Mein Fuerteventura-Road-Movie ...! - KHL
 

Malerische Dörfer und die ehemalige Hauptstadt Fuerteventuras

Weiter geht es nach Alcogida, wo es ein kleines „Eco-Museum“ mit Werken lokaler Kunsthandwerker gibt. Das Museum ist ein kleines in situ erhaltenes Dorf und zeigt das traditionelle Landleben auf Fuerteventura. Bis 1970 war es ein bewohntes Dorf, bevor es Anfang der 90er renoviert und in ein Museum verwandelt wurde.

Man mag es kaum glauben, aber es gibt herrliche Flußtäler auf Fuerteventura. Der Stausee Los Molinos ist ein Paradies für Ornithologen. Dort gibt es auch eines der letzten richtig authentischen Küstendörfer mit, so erklärt Andreas, „eigentlich sehr schäbigen Hütten“. Vor dem Beginn des Tourismus-Booms war Fuerteventura ja eine ziemlich arme Insel, die Menschen lebten vom Fischfang, ihren vielen Ziegen und dem Anbau von Tomaten. Die meisten von ihnen haben nie einen der herrlichen Strände der Insel gesehen, unglaublich.

Fuerteventura, die Insel der Ziegen
Wer entdeckt die Ziege? Diese Tiere sind wahre Klettermaxen - KHL
 

Das beste Klima der Welt

Wir besuchen Betancuria, die ehemalige Hauptstadt der Insel und eines der schönsten Dörfer Fuerteventuras. 1402 residierte hier Jean de Betancourt, der 1. König der Kanaren, und Betancuria war die Kapitale des gesamten Archipels. Heute ist der Ort mit seinen weißen Häusern, den vielen Palmen und den bizarren Bergen eine der Top-Sehenswürdigkeiten und beliebtes Fotomotiv. Währenddessen plaudert Andreas über das Wetter. Das Klima auf den Kanaren, den Inseln des „ewigen Frühlings“, gilt ja als eines der besten der Welt. Unangenehm wird es nur während weniger Wochen im Jahr, wenn die „calima“ Einzug hält. Ein Wüstenwind aus der Sahara, der Hitze und jede Menge Sandstaub mit sich bringt (zum Teil 2 kg pro qkm und Jahr). Ich erinnere mich, früher schon mal von Staub zugedeckte Autos gesehen zu haben. Fuerteventura hat im Durchschnitt 5 Regentage im Jahr, richtig kalte Tage gibt es hier nicht. Nachts kann es ganz selten schon mal bis zu 10 Grad C kühl werden.

Die ehemalige Hauptstadt Fuerteventuras
Betancuria, die Schöne - KHL
 

Weiße Dörfer und viele Ziegen

Im blitzeblanken Örtchen Antigua in der Mitte der Insel gibt es das „Museo del Queso“ – ein kleines Museum zum Thema Ziegenkäse. „Ziegen waren hier immer der Überlebensgarant Nr. 1“, sagt Andreas. „Früher gab es auf Fuerte wesentlich mehr Ziegen als Menschen.“ Das hat sich heute geändert, mittlerweile leben ca. 110.000 Einwohner auf der Insel, darunter viele Zuwanderer. Natürlich gibt es auch immer noch viele Ziegen, der Ziegenkäse ist einfach köstlich.

Gaumenfreuden auf Fuerteventura
Mit Tomaten schmeckt der Käse ganz fantastisch - KHL
 

Pflanzenparadies Fuerteventura

Der Vulkan Gayria mit seinem 135 m großen Krater ist vor ca. 10.000 Jahren ausgebrochen und flößt Demut vor der Natur ein. In dieser Gegend gedeihen heute Bananen, Guaven, Kürbisse, Maracuja und Papaya – allesamt so köstlich und gleichermaßen gesund! Wir fahren weiter durch die Orte Tuineje, die Hauptstadt der Tomaten, und das wunderschöne Pajara. Andreas weist uns auf die vielen „tabaibas“ hin, bis zu 10 m hohe Pflanzen, die teilweise schon mehrere 100 Jahre auf dem Buckel haben. „Die Kanaren sind für endemische Pflanzen das, was die Galapagos-Inseln für exotische Tiere sind. Es gibt viele Pflanzen, die seit dem Tertiär nur hier existieren“, erklärt unser Guide. In Pajara machen wir einen kurzen Stopp in der Casa Isaitas. Eine Spanierin vom Festland hat hier ein kleines Refugium mit ein paar Zimmern und einem hübschen Restaurant geschaffen.

Eine tolle Pension auf Fuerteventura
Schöner wohnen (und speisen) im Casa Isaitas - KHL
 

Inseltour auf Fuerteventura - auf keinen Fall verpassen

Im kühlen Innenhof stärken wir uns mit Kaffee und Wasser, bevor es weiter durch eine filmreife Kulisse mit schroffen Bergen, Schluchten und Palmenhainen geht. Diese Gegend war in der Tat schon Schauplatz einiger Filme wie z.B. „Exodus“. Im Betancuria-Massiv legen wir einen Stopp ein und kraxeln über glatte, riesige Felsbrocken (ich muss mich direkt auf einen setzen) und steinige Pfade in einen sogenannten „barranco“ (Schlucht) mit einem grünblauen Tümpel. Was für ein Kontrast zu den Felsen und dem immer noch strahlend blauen Himmel. Und immer wieder imposante Palmen, wie in einer Oase. Es wäre schade, nur die Strände Fuerteventuras zu genießen. Eine Inseltour ist ein absolutes Muss. 

Palmen und Vulkane
Na, ist das eine filmreife Kulisse? - KHL
 

Magisches Licht

Ich kann von diesem Anblick gar nicht genug bekommen. Es gibt hier Berge, die aus Tiefengestein entstanden und nicht vulkanischen Ursprungs sind. Den Unterschied erkennt man direkt. Schon Alexander von Humboldt war auf seinen Reisen vom „besonderen Licht Fuerteventuras“ begeistert. Zum Sonnenuntergang kann man eine regelrechte Lichter-Show mit ständig sich ändernden Farben bewundern, Mir wird immer klarer, warum Andreas hier „hängengeblieben“ ist. Fuerteventura ist übrigens auch ein wunderbarer Ort für Yoga (vor allem am Strand) – und auch das beherrscht „unser Mann“ aus dem Effeff. Ein Tausendsassa!

Palmenhain auf Fuerteventura
Natur macht glücklich! - KHL
 

Endlose Strände und leckere Tapas in El Cotillo

Über Betancuria mit seiner Kirche aus dem Jahr 1404 und den Mirador (Aussichtspunkt) Morro Velosa geht es wieder Richtung Norden. Ockerfarbene Hügel, verschlungene Schluchten und weit und breit nichts, das das Auge stört. Pure Glücksgefühle an diesem wunderbaren Sonntag. Einfach nur in die Natur schauen und sonst gar nichts.

Geschichte auf Fuerteventura
Andreas erklärt Ingrid die Entstehung der Insel - KHL
 

Wir bewundern noch ein gigantisches modernes Kunstwerk mit prächtigem Hintergrund. Derweil erzählt Andreas, dass es auf „seiner“ Insel Sandstrände von insgesamt 55 km Länge und 322 km Küste gibt sowie über 1.000 (!) verschiedene Flechten bzw. Flechtenarten, die es auf allen Kanaren gibt und die ein Zeichen für gute Luft sind. Kann man die nicht mal nach Düsseldorf "exportieren"?

Inselüberraschung
Kunst gibt es auch auf der Insel - und zwar ganz coole! - KHL
 

Kanarisches Lunch in El Cotillo

Zum späten Mittagessen finden wir uns im Restaurant „La Vaca azul“ (bedeutet "die blaue Kuh", die auch tatsächlich auf der Terrasse steht) in El Cotillo direkt am Meer ein. Klar, hier stehen frischer Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan. Auf der Terrasse mit allerbestem Meerblick laben wir uns an „tapas“ – bestehend aus den typischen Schrumpelkartoffeln mit zwei verschiedenen Saucen („papas con mojo“), Krabben mit Knoblauch, Tintenfischsalat, Tomaten mit Ziegenkäse und den für die Kanaren so typischen Gofio-Brei. Einfach köstlich! Der Laden ist rappelvoll mit auffallend vielen Einheimischen, was ja immer ein gutes Zeichen ist. Von Corralejo aus ist er mit dem Leihwagen in gut 20 Minuten erreichbar – auf jeden Fall vorher einen Tisch reservieren und anschließend durch das nette Örtchen bummeln. Und dann noch ab zur Playa. Tipp: der Sonnenuntergang am Strand, spektakulär!

Restaurant La Vaca azul in El Cotillo
Blick von unserem Tisch im "Vaca Azul" - LIFE IS GOOD! - KHL
 

lajares - Ein richtig cooles Dorf

Zurück geht es dann noch durch Lajares, ein „hippes“ Dorf mit einem bunten Völkergemisch. „Hier ist immer etwas los“, sagt Andreas. Lajares ist eine Hochburg für Surfer, obwohl der Strand 8 km entfernt ist. Hier hat sich eine alternative Szene mit Lebenskünstlern und solchen, die es werden wollen, etabliert. Entsprechend bunt sind all die Cafés, Läden und Restaurants. Alles ohne großen Touri-Trubel, herrlich. Beim nächsten Fuerte-Besuch werde ich mich hier mal etwas näher umsehen. Ist ja nicht weit von Corralejo. Gegen 17.30 h sind wir wieder im Gran Hotel Bahía Real und ich habe den schönsten Tag meiner diesjährigen Kanarenreise (fast) hinter mir. Nur Natur, keine Touristenzentren und eine teilweise archaische Stille. „La vida es chula“ – das Leben ist super!

Am Strand von Corralejo
Schnell noch ein Bad im herrlich kühlen Atlantik - KHL
 

Design à la Fuerteventura

Abschließend frage ich Andreas nach einem guten einheimischen Designer. „Schau in Corralejo unbedingt bei Erika vorbei“. Gesagt, getan. Vor meinem Abflug am nächsten Tag besuche ich noch schnell den kleinen Laden dieser sympathischen Designerin, die hier von Schreibwaren über Schmuck, Bikinis, Flipflops, Handtücher und T-Shirts alles Mögliche mit ihren eigenen Designs produziert. Ein toller Kontrast zu all dem austauschbaren Kram, den man in den Einkaufszentren findet. Ein Besuch lohnt sich. Erikas Lädchen liegt direkt auf der Hauptstraße Corralejos und gleich daneben bzw. gegenüber befinden sich meine beiden Lieblings-Coffeeshops im ehemaligen Fischerort, das „Urban Living“ und das „Illy“.Nach einem Kaffee bummele ich noch schnell ins „casco viejo“ (Altstadt) mit seinen urigen Kneipen und Restaurants und einem kleinen Sandstrand direkt vor der Tür.

Mein Lieblingsladen in Corralejo
Kanarischer Charme - Erika Castilla in ihrem kleinen Shop
 

Nach der sonntäglichen Tour habe ich mich noch mehr in diese Insel verliebt. Und ich weiß jetzt viel mehr über „Fuerte“. Noch ein Wort zu den Stränden der Insel - die gehören einfach zu den besten in ganz Europa. Cofete, Jandia bei Morro Jable im Süden und natürlich Corralejo (mein Favorit), um nur einige zu nennen. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch. Hasta la vista, isla bonita!

Glücklich auf Fuerteventura
Was für ein Sonntag - und was für eine Insel - KHL
 

Andreas Caliman bietet herrliche Touren und Wanderungen von unterschiedlicher Dauer an - Infos und Tipps findet Ihr auf seiner Webseite. Alle Ausflüge kann man sowohl im Gran Hotel Bahía Real*****GL (bestes Hotel der Insel) sowie im Suite Hotel Atlantis Fuerteventura Resort**** („alles inklusive“) buchen. Schaut mal auf meine Hotelberichte.  Urlaub der Kontraste vom Allerfeinsten!

Fuerteventura Infos

Zweitgrößte Insel der Kanaren, ca. 120 Kilometer von der Küste Marokkos entfernt. Fuerteventura ist vor allem bei Strand-Liebhabern und Wassersportlern beliebt. Die Insel bietet gute Bedingungen zum Surfen, Kiten und Windsurfen. Mit dem Parque Natural de Corralejo und dem Parque Rural de Betancuria gibt es auf der Insel zudem zwei geschützte Naturparks. Die Landschaften auf Fuerteventura sind zum größten Teil karg und vulkanischen Ursprungs, hier und da findet man auch grüne Fleckchen. Beliebte Reiseziele sind vor allem Corralejo im Norden sowie die Costa Calma und Jandía im Süden der Insel. 

Der Flughafen Fuerteventura befindet sich nur 7 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Puerto del Rosario (weniger interessant) und damit auch direkt an der Küste. Fuerteventura wird ab vielen deutschen Flughäfen u. a. von Condor, Eurowings, Ryanair und TUIFly angeflogen.Die Fahrzeit bzw. der Transfer in die Urlaubsorte Costa Calma dauert rund eine Stunde (60 km) und die Strände der Halbinsel Jandia erreicht man in 90 Minuten (85 km). Nach Corralejo im Norden Fuerteventuras dauert die Fahrt bzw. der Transfer hingegen rund 40 Minuten (40 km).

Ich empfehle die Anmietung eines Leihwagens, das Straßennetz ist auf Fuerteventura gut ausgebaut. 

Traumstrand im Naturpark
Am Strand von Corralejo
 

Lohnenswert ist übrigens auch ein Tagesausflug von Fuerteventura auf die beinahe unbewohnte Insel Lobos. Von Corralejo aus gelangt man in gut 20 Minuten in eine andere Welt. Dazu gibt es ebenfalls einen Artikel auf meinem Blog.  

Karte Fuerteventura
Fuerteventura mit Corralejo im Norden und den Nachbarinseln Lobos und Lanzarote
 
Was für eine coole Inseltour
Kurze Pause am Bully - und Andreas läuft tatsächlich barfuß! - KHL
 

 

Bizarre Landschaft auf Fuerteventura
An diesen Kontrasten konnte ich mich nicht satt sehen - KHL

 

 

 


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